Beim sogenannten schnellenden Finger, auch Tendovaginitis stenosans oder Ringbandstenose genannt, handelt es sich um eine häufig auftretende Erkrankung der Hand, bei der es durch Überlastungs- und chronische Entzündungsprozesse zu einer mechanischen Enge der Fingersehnen und damit zur Funktionseinschränkung kommt. Diese Sehnenverengung äußert sich durch ein hörbares Schnalzen, das auch schmerzhaft sein kann, und einer schnellenden Bewegung des Fingers. Betroffene leiden dabei nicht nur an den Schmerzen, sondern können häufig selbst einfache Aktivitäten nicht ausführen, da sich der Finger immer weiter verkrümmt und im schlimmsten Fall in dieser Position verbleibt. Es existieren verschiedene Möglichkeiten, einen schnellenden Finger konservativ zu behandeln, doch sind diese meist nicht von Dauer. Im Rahmen einer Operation kann Dr. Matiasek Sie langfristig von Ihrem Leiden befreien.
Welche Ursachen hat ein schnellender Finger?
Genaue Ursachen und Mechanismen eines schnellenden Fingers bleiben häufig unbekannt. Meist handelt es sich um eine Kombination aus chronischer Überbelastung und genetischer Veranlagung, die eine Tendovaginitis stenosans begünstigt. Grundsätzlich entsteht der schnellende Finger, indem die Beugesehne des betroffenen Fingers eine Verdickung durchmacht. Die Beugesehnen liegen den Fingerknöchelchen auf und werden durch die sogenannten Ringbänder mit den knöchernen Strukturen verbunden. Unterhalb dieser Ringbänder können sie bei Bewegung der Finger durch gleiten. Dieser Gleitmechanismus ist allerdings bei einer Verdickung der Sehnenstrukturen und Schwellung des umliegenden Gewebes beeinträchtigt, wodurch es zur Symptomatik kommt.
Angenommen wird, dass entweder Überbelastung der Finger oder kleinste Verletzungen zu entzündlichen Prozessen an den Sehnen führen und dann die Verdickung derselben bewirken. Besonders betroffen sind daher Personen, die beruflich oder im Alltag sehr viel und hohe Belastung auf ihre Hände und Finger ausüben wie beispielsweise Sportler, Klavierspieler, Handwerker, aber auch immer mehr Menschen, die mehrere Stunden täglich am Computer arbeiten und tippen. Tendenziell eher betroffen ist das weibliche Geschlecht, Frauen erkranken circa fünf Mal häufiger an einem schnappenden Finger als Männer.
Was sind die Symptome eines schnellenden Fingers?
Die typische Symptomatik ergibt sich durch die Verschlechterung der mechanischen Gleitfähigkeit der Sehnen durch die Ringbänder hindurch. Die verdickte Sehne blockiert die Fingersehne, wodurch sowohl Beugung als auch Streckung nur unter erhöhtem Kraftaufwand oder sogar erst mit Hilfe der anderen Hand möglich werden. Dabei schnappt dann die Sehne mit einem Ruck in die gewollte Richtung, wodurch sich auch der Ausdruck des schnellenden Fingers ergibt. Neben der typischen Bewegungseinschränkung und der schnappenden Mechanik des Fingers können eine Verminderung der Kraftausübung, ein Spannungsgefühl und ein typischer Schmerz kommen, der durch die Überwindung der Blockade ausgelöst wird. Zudem bewirkt die ständige Reibung der Sehne durch den verengten Ringbandkanal zusätzliche Reizung, die den Schmerz auf Dauer verstärkt und die entzündliche Veränderung der Sehne verschlechtert. Viele Patienten und Patientinnen finden nicht nur die Schmerzen bei einem schnellenden Finger belastend, sondern leiden vor allem unter ihrem teils eingeschränkten Alltag.
Was muss ich vor der Behandlung eines schnellenden Fingers beachten?
Bevor eine operative Behandlung erfolgt, sollten zuerst konservative Methoden versucht werden, um zu sehen, ob sich die Symptomatik auch ohne chirurgischen Eingriff bessert. Dabei kommen entlastende Maßnahmen, Ruhigstellung, entzündungshemmende und schmerzlindernde Salben und Cremes, physiotherapeutische Übungen oder auch lokale Injektionen zum Einsatz, die vor allem in einem frühen Stadium der Erkrankung Linderung versprechen. Wird die schädigende Belastung des Fingers allerdings fortgesetzt, kann die Symptomatik dennoch wiederkehren.
Bevor Dr. Matiasek also den operativen Eingriff der sogenannten Ringbandspaltung plant, wird er in einem ausführlichen Gespräch die Krankengeschichte, genaue Symptomatik und bisherigen Behandlungsversuche erheben. Sie beschreiben zunächst Ihre Beschwerden, schildern Ihren Krankheitsverlauf und informieren Dr. Matiasek über bisherige Therapieversuche. Ist es durch konservative Therapien zu keiner Besserung gekommen, ist eine baldige operative Ringbandspaltung empfohlen, um eine weitere Verschlechterung der Symptomatik oder ernsthafte Bewegungseinbußen zu verhindern. Die Entscheidung für einen operativen Eingriff trifft Dr. Matiasek jedoch nicht alleine, sondern Sie erstellen gemeinsam einen individuellen Behandlungsplan.
Im Rahmen unseres Beratungsgesprächs werden Sie über alle wichtigen Aspekte und Behandlungsschritte einer Ringbandspaltung aufgeklärt. Falls Sie noch Fragen haben, dann stellen Sie diese bitte noch im Rahmen Ihres Beratungsgesprächs. Dr. Matiasek ist es nämlich ein großes Anliegen, dass seine Patienten und Patientinnen optimal auf den Eingriff vorbereitet und umfassend informiert sind. Da die Ringbandspaltung unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, sind hinsichtlich der Anästhesie keine besonderen Vorsorgemaßnahmen zu beachten. Da es sich jedoch trotzdem um einen operativen Eingriff handelt, sollten Sie etwa zwei Wochen vor Ihrem OP-Termin auf blutverdünnende Medikamente wie Aspirin verzichten. Falls Sie Schlafmittel einnehmen, dann setzen Sie diese bitte ebenfalls 14 Tage vor dem Eingriff ab. Ihren Alkohol- und Nikotinkonsum sollten Sie in dieser Zeit ebenfalls reduzieren oder komplett einschränken.
Wie läuft eine Ringbandspaltung ab?
Die Ringbandspaltung ist ein kurzer Eingriff, der in lokaler Betäubung erfolgt. Mit einem Querschnitt entlang der Hautfalten der Fingergelenke wird die Haut eröffnet und das Ringband sowie die verdickte Sehne aufgesucht und freigelegt, um optimale Sicht darauf zu bekommen. Das Ringband wird durchtrennt und gegebenenfalls überschüssiges oder vernarbtes Gewebe rund um die Sehne entfernt. Ist die Sehne wieder ausreichend gleitfähig, wird die Wunde wieder verschlossen und vernäht.
Welche Komplikationen können bei einer Ringbandspaltung auftreten?
Die Ringbandspaltung gehört grundsätzlich zu den risikoarmen Eingriffen. Dennoch lassen sich allgemeine Operationsrisiken wie Nachblutungen, Infektionen oder Verletzung von wichtigen umliegenden Strukturen wie beispielsweise Nerven nicht vollständig ausschließen. Im Falle einer Beschädigung eines Nervs kann ein bleibendes Taubheitsgefühl die Folge sein.
Was muss ich nach einer Ringbandspaltung beachten?
Da die Ringbandspaltung ein relativ kurzer Eingriff ist und unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, können Sie bereits nach wenigen Stunden wieder nach Hause. Sobald die Betäubung abgeklungen ist, dürfen und sollen die Finger wieder gezielt und kontrolliert bewegt werden, vor der Entlassung werden Ihnen Bewegungsübungen gezeigt, die die Beweglichkeit der Finger trainieren und das Entstehen von Verklebungen oder Vernarbungen vermeiden.
Sobald die Narkose nachlässt, können an der Operationsstelle leichte Schmerzen auftreten. Hierfür wird noch vor der Entlassung eine adäquate Schmerzmedikation verschrieben, die in den ersten Tagen nach dem Eingriff bei Bedarf eingenommen werden kann. In den ersten Tagen nach der Operation ist das Tragen eines Verbandes und regelmäßiges Kühlen der Wunde empfohlen. Duschen und kurzes Abwaschen der betroffenen Hand mit klarem Wasser ist erlaubt, die Wunde sollte allerdings unbedingt trocken gehalten werden, um Wundheilungsstörungen und -verzögerungen zu verhindern. Nach 14 Tagen erfolgt die Nahtentfernung, die Heilungsdauer ist meist nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen, zu diesem Zeitpunkt ist die Hand auch wieder vollständig belastbar.
Wie ist die Prognose bei einem schnellenden Finger?
Die Prognose einer operativen Behandlung des schnellenden Fingers mittels Ringbandspaltung ist insgesamt eine sehr gute, meist lässt sich die vollständige Beweglichkeit und Funktionalität des Fingers wiederherstellen, störende Symptome wie das schnappende Gefühl und die Schmerzen können vollständig verschwinden. Bei konservativen Behandlungen kommt es häufig zu einem Wiederauftreten der Symptome, weshalb Patienten und Patientinnen in der Regel zu einem operativen Eingriff geraten wird, um ihr Wohlbefinden dauerhaft zu bessern.
Der schnellende Finger ist häufiges Symptom chronischer Über- und Fehlbelastung der Hände und geht mit unangenehmen Spannungsgefühl und Schmerzen einher. In vielen Fällen bewirken konservative Therapieansätze und Physiotherapie nur kurzfristige Besserung, sodass die operative Ringbandspaltung die einzig wirksame und dauerhafte Lösung darstellt.