Bei den meisten Patientinnen führt eine Brustvergrößerung zu einem gesteigerten, positiven Körpergefühl. In seltenen Fällen können Brustimplantate jedoch unerklärbare Symptome wie Haarausfall, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Muskelschmerzen und andere Beschwerden hervorrufen. Diese unspezifischen Symptome werden unter dem Begriff „Breast Implant Illness“ (BII), im deutschen Sprachraum auch als ASIA-Syndrom bekannt, zusammengefasst. BII bezieht sich auf Symptome, die in zeitlicher Nähe zur Brustimplantation auftreten, jedoch nicht direkt auf die Operation zurückzuführen sind. Obwohl ein direkter Zusammenhang nicht nachgewiesen ist, kann dieser derzeit auch nicht ausgeschlossen werden.
Breast Implant Illness ist ein komplexes und sensibles Thema, das derzeit intensiv erforscht wird, um mögliche Zusammenhänge und Ursachen zu klären. Wenn Sie an den genannten Symptomen leiden, können Sie sich von Dozent Dr. Matiasek umfassend über das weitere Vorgehen und mögliche Behandlungsoptionen beraten lassen.
Auf einen Blick
Dauer:
ca. 3 Stunden
Anästhesie:
Vollnarkose
Aufenthaltsdauer:
1 Nacht
Nahtentfernung:
selbst auflösend
Heilungsdauer:
2 Wochen, Stütz BH für 6 Wochen
Wie oft kommt Breast Implant Illness vor?
Die genaue Häufigkeit von Breast Implant Illness (BII) ist schwer festzustellen, da spezifische diagnostische Marker fehlen und die Symptome sehr unspezifisch sind. BII, auch bekannt als „Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants (ASIA)“, wird mit Brustimplantaten aus Silikon in Verbindung gebracht und umfasst Symptome wie chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Konzentrationsstörungen, Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und Hautausschlag.
Eine Befragung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ergab, dass von 73 befragten Patientinnen 46 eine Explantation ihrer Implantate durchführen ließen. Davon berichteten 36 über eine Verbesserung der Beschwerden nach der Entfernung. Trotz fehlender Anerkennung als offizielle Krankheit durch die WHO und anderer Gesundheitsorganisationen wird das Thema intensiv erforscht und ernst genommen. Betroffene Frauen sollten bei Verdacht auf BII eine gründliche medizinische Abklärung und Beratung in Erwägung ziehen.
Warum machen Brustimplantate krank?
Bisher konnte die genaue Ursache von BII nicht abschließend nachgewiesen werden, obwohl zahlreiche Studien zu diesem Thema laufen. Es gibt keine spezifischen diagnostischen Marker oder eine offizielle Anerkennung dieser Erkrankung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dennoch berichten einige Patientinnen und Ärzte von einer Linderung der Symptome nach der Entfernung der Implantate. Betroffene werden jedoch ermutigt, ihre Erfahrungen zu melden, um die Forschung voranzutreiben und möglicherweise die Häufigkeit und Ursachen von BII besser zu verstehen.
Welche Probleme können Brustimplantate verursachen?
Brustimplantate können eine breite Palette von Problemen verursachen, die sowohl unmittelbar nach dem Eingriff als auch Jahre später auftreten können. Zu den häufigsten Symptomen gehören Konzentrationsstörungen (Brain fog), chronische Erschöpfung oder ein allgemeiner Leistungsknick, unspezifische Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Haarausfall, Schüttelfrost, chronische Schmerzzustände, Lichtempfindlichkeit, Ausschläge, störender Körpergeruch, Angstzustände, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, neurologische Ausfälle wie Kribbelgefühl oder Lähmungen sowie Hormonschwankungen.
Darüber hinaus können weitere Probleme auftreten, darunter die Kapselfibrose, die durch eine übermäßige Reaktion des Körpers auf das Implantat entsteht und zu einer Verdickung und Verhärtung des umgebenden Gewebes führt. Eine weitere seltene, aber ernste Komplikation ist das Brustimplantate-assoziierte großzellige anaplastische Lymphom (BIA-ALCL), eine Krebsart, genauer eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms, die sich hauptsächlich in der Kapsel um das Implantat ausbreitet. Jedoch ist BIA-ALCL keine Form von Brustkrebs, sondern eine eigene Erkrankung, die bei frühzeitiger Diagnose in der Regel gut behandelbar ist.
Diagnose und Behandlung von BII
Die Diagnose der sogenannten Breast Implant Illness beruht auf einer sorgfältigen Analyse der auftretenden Symptome sowie einer gründlichen Ausschlussdiagnostik. Da es kein spezifisches medizinisches Testverfahren für BII gibt, liegt der Fokus auf einer umfassenden Untersuchung, um andere mögliche Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.
Typischerweise wird eine BII in Betracht gezogen, wenn nach dem Einsetzen der Brustimplantate unerklärliche Symptome auftreten, wie beispielsweise Müdigkeit, Muskelschmerzen, brain fog (Bewusstseinseintrübungen), Gelenkschmerzen, Hautprobleme oder Immunstörungen. Um die Diagnose zu stellen, werden verschiedene diagnostische Tests durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome hervorrufen können. Dazu gehören Blutuntersuchungen, Bildgebung, wie MRT oder Ultraschall, sowie gegebenenfalls weitere spezifische Tests je nach den individuellen Beschwerden der Patientin.
Behandlungsoptionen
Die Entfernung der Brustimplantate ist eine mögliche Behandlungsoption bei BII. Viele Patientinnen berichten von einer Besserung ihrer Symptome nach einer Explantation. Die individuelle Therapie richtet sich nach den spezifischen Beschwerden und kann verschiedene Ansätze umfassen:
Explantation und Kapsulektomie
Bei Verdacht auf BII wird häufig eine komplette Entfernung der Brustimplantate empfohlen. Dozent Dr. Matiasek führt diese Operation unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten durch. Während des Eingriffs werden nicht nur die Implantate, sondern auch die umgebenden Kapselanteile entfernt, um die bestmögliche Genesung zu gewährleisten.
Kapsulektomie vs. En Bloc Explantation / Entfernung
Es gibt Diskussionen darüber, ob die Implantate und die Kapsel en-bloc, also komplett zusammen, entfernt werden sollen. Dozent Dr. Matiasek empfiehlt bei Verdacht auf Breast Implant Illness in jedem Fall eine En Bloc Explantation, da nur so alle Kapselanteile komplett entfernt werden können. Aufgrund seiner ausgewiesenen Expertise und der hohen Fallzahl an En-Bloc Explantationen wird Dozent Dr. Matiasek von diversen Selbsthilfegruppen, wie z.B. „Krank durch Brustimplantate“ empfohlen. Auch um ein Brustimplantat-assoziiertes großzelliges anaplastisches Lymphom (BIA-ALCL) ausschließen zu können sollte unbedingt eine En Bloc Explantation und ein CD-30 Test vorgenommen werden.
Wie merkt man Brustkrebs mit Implantaten?
Frauen mit Brustimplantaten sollten regelmäßig ihre Brüste selbst untersuchen und auf Veränderungen wie Knoten, Schwellungen oder Hautveränderungen achten. Zusätzlich ist eine regelmäßige klinische Untersuchung wichtig. Die Mammographie ist auch für Frauen mit Implantaten möglich, erfordert jedoch spezielle Untersuchungstechniken, um das Brustdrüsengewebe bestmöglich abzubilden. Bei der Mammographie werden in der Regel pro Brust vier statt der üblichen zwei Röntgenaufnahmen gemacht. Trotz dieser Maßnahmen kann es vorkommen, dass die Qualität der Aufnahmen nicht ausreicht, und weitere Untersuchungen erforderlich sind. Die Sicherheit der Implantate bei der Mammographie ist zwar gewährleistet, jedoch besteht ein äußerst geringes Risiko für eine Beschädigung der Implantate.
BIA-ALCL
Typische Symptome von Brustimplantat-assoziiertem großzelligem anaplastischem Lymphom (BIA-ALCL) können Schmerzen, Knotenbildung, plötzliche Schwellungen oder Flüssigkeitsansammlungen rund um das Implantat sein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass diese Symptome nicht zwingend auf BIA-ALCL hinweisen. Bei Verdacht auf BIA-ALCL sind allerdings weitere Untersuchungen erforderlich, wie zum Beispiel bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Ultraschall sowie möglicherweise eine Biopsie des betroffenen Gewebes. Alle bisher bekannten BIA-ALCL Fälle stehen in Zusammenhang mit grob-beschichteten (sog. makrotexturierten) Implantaten. Bei mikro- bzw. nanotexturierten Implantaten (z.B. Implantate der Firma Motiva) sind keine BIA-ALCL Fälle bekannt.
Wie viel Prozent der Frauen haben Brustimplantate?
Etwa 1,5 Millionen Frauen weltweit entscheiden sich laut der International Society of Aesthetic Plastic Surgery (ISAPS) für Brustvergrößerungen. Doch die genaue Zahl der Frauen, die durch Brustimplantate erkranken, ist schwer zu ermitteln und die Dunkelziffer könnte hoch sein.
Was sind die Risiken bei Brustimplantaten?
Brustimplantate haben sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt und verbessert, aber wie bei jedem operativen Eingriff gibt es auch hier Risiken. Zu den möglichen Komplikationen zählen unerwartete Blutungen, Infektionen und Narkoseprobleme. Obwohl die Kohäsivgel-Implantate der neuesten Generation sicherer sind als frühere Modelle, bleibt das Risiko von Komplikationen bestehen.
Das Einsetzen von Brustimplantaten birgt generelle OP-Risiken wie Blutungen, Infektionen und Narkoseprobleme. Zusätzlich kann der Körper auf das Implantat als Fremdkörper reagieren, was zu Abstoßungsreaktionen führen kann. Die Verwendung hochwertiger, zertifizierter Implantate, wie sie Dozent Dr. Matiasek verwendet, können das Risiko jedoch erheblich verringern.
Kapselfibrose
Die Kapselfibrose ist eine häufige Komplikation, bei der sich um das Implantat herum Gewebe verhärtet. Bei einigen Patientinnen kann der Körper übermäßig reagieren, was zu Verdickungen und Verhärtungen führen kann. Moderne Implantate und eine gründliche Nachsorge können jedoch das Risiko verringern. Bei einer Kapselfibrose ist es oft notwendig, das Implantat auszutauschen oder zu entfernen. Die neuesten Implantatgenerationen zeigen jedoch im Vergleich zu früheren Modellen eine deutlich geringere Neigung zur Kapselfibrose.
Verdrehen oder Verrutschen der Implantate
Verdrehen oder Verrutschen der Implantate kann unter bestimmten Umständen auftreten und zu sichtbaren Veränderungen der Brust führen, was für Patientinnen besorgniserregend sein kann. Diese Verformungen können jedoch erheblich reduziert werden, insbesondere durch den Einsatz modernster hochwertiger Implantete, die dazu neigen, sich besser in ihrer Position zu halten.
Ausgelaufene Implantate / Billig-Implantate
Ein alarmierendes Beispiel für die Folgen von ausgelaufenen oder minderwertigen Implantaten ist der PIP-Skandal. In diesem Fall füllte der französische Hersteller seine Implantate mit minderwertigem Silikon, was zu Rissen und erheblichen Gesundheitsrisiken für betroffene Patientinnen führte. Solche tragischen Ereignisse unterstreichen, wie wichtig strikte Qualitätskontrollen und Zertifizierungen in der Implantatherstellung sind.
Implantatrisse
Implantatrisse sind eine weitere potenzielle Komplikation, die moderne Implantate jedoch besser bewältigen können. Moderne Implantate sind mit einem Silikon-Kohäsivgel gefüllt, das auch im Falle von Rissen in der Hülle seine Form behält. Alternativ stellen Implantate mit steriler Kochsalzlösung als Füllmaterial ein geringeres Risiko dar. Die verbesserten Hüllen moderner Implantate tragen ebenfalls dazu bei, das Risiko von Rissen zu minimieren und damit potenzielle Gesundheitsrisiken für die Patientinnen zu reduzieren.
Kann ich nach der Implantatentfernung wieder ein neues Brustimplantat implantieren?
Die Entscheidung für oder gegen neue Brustimplantate nach einer Implantatentfernung ist individuell und bedarf einer sorgfältigen Abwägung der Risiken und Vorteile. Einige Frauen erleben nach einer Implantatentfernung eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome, die sie mit den Implantaten in Verbindung gebracht haben. Diese Entscheidung wird oft durch die Erfahrungen und Bedenken der Patientin beeinflusst.
Für Frauen, die nach der Entfernung ihrer Implantate dennoch den Wunsch nach einer Brustvergrößerung haben, kann eine erneute Implantation eine Option sein. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass jede Operation Risiken birgt. Bei der Entfernung der Implantate entfernt Dozent Dr. Matiasek in der Regel auch die umgebende Kapsel, um mögliche Komplikationen zu minimieren.
Bei der Entscheidung für neue Implantate ist eine gründliche Beratung durch einen erfahrenen Arzt wie Dozent Dr. Matiasek wichtig. Dozent Dr. Matiasek bewertet die individuelle Situation der Patientin und erläutert alle Risiken sowie mögliche Komplikationen. Dabei ist auch zu beachten, dass eine erneute Implantation nicht immer möglich oder empfehlenswert ist, insbesondere wenn die Gründe für die vorherige Entfernung mit gesundheitlichen Bedenken verbunden waren. Alternativ kann eine Vergrößerung der Brüste mit Eigenfett vorgenommen werden.
Was kostet es ein Brustimplantat zu entfernen?
Die Kosten für die Entfernung eines Brustimplantats variieren je nach Umfang des Eingriffs. Bei einem ausführlichen Beratungsgespräch kann Dozent Dr. Matiasek einen individuellen Kostenplan erstellen und Ihnen verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten erläutern. Das ist auch eine Gelegenheit, um Ihre persönlichen Beschwerden zu besprechen. Dozent Dr. Matiasek nimmt sich ausreichend Zeit für Ihre Anliegen und kann Sie über die weiteren notwendigen Schritte zur Behandlung der Breast Implant Illness informieren.